Ausstellung im Kulturbahnhof Kreuztal vom 06.04.2023 bis 02.06.2023
Das Wort Identitätsmaske stellt einen Widerspruch dar. Entweder Identität oder Maske … oder hat die Maske eine eigene Identität?
Ist Identität eine feste eindeutige Gegebenheit oder fluktuiert sie?
Ist sie ein überlagerter Zustand, der – wie in der Quantenphysik – fast beliebig viele Zustände gleichzeitig haben kann?
Oder ist Identität eine Illusion? Dann kann die Frage kommen: Was ist eine Illusion?
Aber zurück zur Maske: Sie verbirgt etwas und stellt gleichzeitig etwas dar.
Die hier als Identitätsmasken bezeichneten Arbeiten sind frei ohne technische Hilfsmittel nach Fotos von lebenden Personen angefertigt. Es bestehen große Ähnlichkeiten mit Erkennungswert, Stichwort: Gesichtserkennung, aber sie sind auch befremdlich: starrer Blick nach vorn, Übergröße, Silhouette aus Dachlatten konstruiert. Sie schauen zurück, wenn man sie anschaut. Man kommt in ihrer Gegenwart nicht ganz ungeschoren davon.
Sind es nur Masken? Haben sie ein Eigenleben? Stellen sie die gemalten Personen dar oder sind sie etwas anderes, vielleicht etwas ganz anderes?
Und dann die Frage: Was verbergen sie?
Eigentlich ganz einfach: Eine Maske kann man abnehmen, dann kommt angeblich das wahre Gesicht zum Vorschein. Aber, wenn man sie abnimmt, bleibt die leere weiße Wand.
Der erste Schritt zum wahren Nichts.